Im Arbeitsalltag verbringen wir viel Zeit mit Dingen, die wir schon immer tun. Bereits nach wenigen Wiederholungen tun wir sie, ohne uns über ihren Zweck weitere Gedanken zu machen. Tatsächlich wären wir wohl erheblich ineffizienter, wenn wir uns bei jedem Handgriff die Sinnfrage stellen würden – gleich wenig ratsam ist es jedoch, sie ganz auszuklammern.
Die Zweckfrage zu stellen, bedeutet, einen Schritt zurück zu treten und kritisch auf das Geschehen zu blicken. Dies lässt sich sowohl bei bestehenden Prozessen als auch in der Konzeption neuer Ideen umsetzen.
Gerade im Arbeitsleben neigt der Mensch zu Betriebsblindheit. Wie beschrieben, hat dies seine Berechtigung und Nützlichkeit. Wer aber ab und zu hinterfragt, wieso er was wie tut, kann nur gewinnen. Meist steckt hinter einem Handlungsablauf eine durchdachte Logik. Wenn die Analyse der Zweckfrage diese Logik zu Tage fördert und man sie weiterhin für passend erachtet, Chapeau, weiter so! Allerdings könnte es auch sein, dass diese Logik einst tatsächlich den effizientesten Weg darstellte, heute aber aufgrund veränderter Umstände nicht mehr optimal ist. Im ungünstigsten Fall stellt sich heraus, dass bereits der ursprüngliche Plan nicht gut genug war. Tritt das ein, war es höchste Zeit, sich damit zu befassen.
Alles was wir tun (zumindest im Erwerbsleben) ist auf einen Zweck ausgerichtet. Aufgabenspezifische Mittel sollen uns vom Startpunkt zur Erfüllung dieses Zwecks bringen – und zwar auf dem direktesten Weg. Wer sich also die Zweckfrage stellt, klammert die bestehenden Mittel aus und fragt sich neu: Was ist der Zweck dieser Handlung? Und wie lässt er sich am besten verwirklichen? So lassen sich neue, vielleicht bessere Wege finden, die jeweiligen Ziele zu erreichen.
Wer eine gute neue Idee hat, geht oft bereits zur Umsetzung über, bevor die Zweckfrage geklärt ist. Gerade neue Technologien und Tools können in dieser Hinsicht verlockend sein. Man tendiert dazu, ein Mittel zum Selbstzweck einzusetzen, weil einem das Mittel gefällt. Sinn und Zweck eines Mittels oder Instruments ist jedoch, einen bei einer Zielerreichung zu unterstützen. Fragen Sie sich also, bei allem was Sie tun: wozu? Und werfen Sie gute Ideen über Bord, wenn sie Ihnen nichts nützen. In der Konzeption eines Vorhabens legen Sie den Grundstein für eine effiziente Erreichung Ihrer Ziele. Behalten Sie diese Ziele immer im Blick.
Auch im Marketing ist weniger manchmal mehr. Sie dürfen gerne mit viel Aufwand einen Firmennewsletter versenden oder Texte für Social Media schreiben. Solange Sie wissen, wozu Sie das tun.