Italien krönt seine starke Turnierleistung am späten Sonntagabend mit dem Sieg im Penaltyschiessen. «football’s coming home» wird kurzerhand zu «football’s coming Rome», die zahlreichen Englischen Fans im Wembley ziehen mit hängenden Köpfen von dannen. Währenddessen feiern die Italiener nicht nur auf dem Rasen, sondern auf den Strassen von ganz Europa euphorisch ihre Squadra Azzurra.
Es war ein verrücktes Turnier. Mit 142 Toren in 51 Spielen, also 2.78 Toren pro Spiel, stellte die EURO2020 einen neuen Allzeitrekord in Sachen Torquote auf. Mit dem ersten Tor des Turniers wurde der Grundstein für einen weiteren Rekord gelegt: Noch nie waren an einer Endrunde so viele Eigentore gefallen wie an der diesjährigen EM – mit elf Eigentoren wurden gar mehr davon erzielt als an allen bisherigen Europameisterschaften zusammen. Zu den Unglücksraben muss sich auch der Schweizer Denis Zakaria zählen, der einen Schuss der Spanier unhaltbar ins eigene Tor lenkte.
Rundum positive Schweizer Bilanz
Dennoch schlug sich die Schweizer Nationalmannschaft überaus wacker. Mit dem Penalty-Aus im Viertelfinal gegen Spanien und zwei beherzten Auftritten in der K.O.-Runde versetzte die Nati unser Land in Fussball-Ekstase. Die EURO-Statistiken untermauern den guten Eindruck, den die Schweizer Mannschaft hinterliess. Aussenläufer Steven Zuber ist mit vier Assists der beste Vorlagengeber des Turniers. Als Ersatzspieler in die EM gestartet, spielte Zuber sich in die Herzen und ins internationale Rampenlicht. Innenverteidiger Manuel Akanji führt zusammen mit dem Italiener Jorginho das Ranking der Balleroberungen an – 46 davon gelangen dem BVB-Akteur in fünf Einsätzen. Das Schweizer Glanzlicht setzt Torwart Yann Sommer mit 21 Paraden und einer überragenden Gesamtleistung. Als Team mischt sich die Schweiz in vielen Statistiken unter die Europäischen Topnationen. 84 Tacklings (Rang 2 hinter Italien mit 99), 36 Eckbälle (Rang 3 hinter Spanien mit 47 und Dänemark mit 39) und nicht zuletzt 11 gelbe Karten (Rang 2 hinter Italien mit 12) sammelte die Schweiz in ihren fünf Turnierspielen.
Turnier der grossen Emotionen
Um interessante und emotionale Geschichten war dieses Turnier nicht verlegen. Nach dem schockierenden Zusammenbruch von Christian Eriksen kämpften sich die wackeren Dänen doch noch ins Achtelfinale und wurden erst im Halbfinale von England gestoppt. Der unermüdliche italienische Aussenverteidiger Leonardo Spinazzola stellte die EM-Rekordgeschwindigkeit von 33.8 km/h auf und schied im Viertelfinale mit einem Achillessehnenriss aus. Zum Finale inklusive Siegesfestivitäten wurde er frisch operiert aus Finnland nach London eingeflogen. Mit dem frühen Ausscheiden aller Spitzenteams der „Todesgruppe“ F, Deutschland, Frankreich und Portugal, nahm das Turnier einen speziellen Lauf und war stets reich an Spannung.
Turbulentes Tippspiel
Diese Spannung war auch im WAISCH-Tippspiel zu spüren. Die Plätze wurden munter getauscht, selbsternannte Fussballexperten gingen regelmässig mit null Punkten nach Hause und wer im richtigen Moment auf eine Überraschung tippte, konnte sich einen Vorsprung erarbeiten. Am Ende siegte Nadia Bischofberger von der Schmid + Partner AG mit 294 Punkten. Mit einer durchschnittlichen Punktzahl von 273 klassierte sich unsere Gruppe auf dem heldenhaften 2361. Platz im gesamtschweizerischen Ranking. Wir gratulieren der Siegerin ganz herzlich und danken allen Teilnehmenden für ihren Einsatz!