Cellulosederivate (Cellulosebasierte Polymere)

Cellulosederivate sind Kunststoffe, die aus Cellulose, einem natürlichen Polymer aus Pflanzenzellwänden, hergestellt werden. Durch chemische Reaktionen mit verschiedenen Substanzen entstehen neue Verbindungen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Anwendungsbereichen. Zu den bekanntesten Cellulosederivaten zählen Celluloseacetat (CA), Cellulosenitrat (CN) und Celluloseacetobutyrat (CAB). Diese Polymere werden aus Cellulosefasern gewonnen und anschliessend in Lösung gebracht. Durch Zugabe von chemischen Reagenzien wie Essigsäureanhydrid oder Salpetersäure entstehen die verschiedenen Derivate. Celluloseacetat wird hauptsächlich für die Herstellung von Filmen, Folien und Textilfasern verwendet. Es ist bekannt für seine hohe Transparenz, Beständigkeit gegenüber Ölen und Fetten sowie seine gute Verarbeitbarkeit. Cellulosenitrat ist aufgrund seiner hohen Entflammbarkeit und Explosionsgefahr weniger verbreitet. Es wird jedoch immer noch in der Herstellung von Lacken und Beschichtungen sowie als Bindemittel in Sprengstoffen eingesetzt. Celluloseacetobutyrat ist ein thermoplastischer Kunststoff, der sich durch seine hohe Flexibilität, Schlagfestigkeit und Beständigkeit gegenüber Chemikalien auszeichnet. Er wird hauptsächlich für die Herstellung von Brillengläsern, Zigarettenfiltern und medizinischen Geräten verwendet. Die Rohstoffe für die Herstellung von Cellulosederivaten sind hauptsächlich pflanzliche Materialien wie Holz, Baumwolle oder Zellstoff. Durch ihre natürliche Herkunft sind diese Polymere biologisch abbaubar und somit umweltfreundlicher als herkömmliche Kunststoffe. In der Kunststoffbranche werden Cellulosederivate aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und guter Verarbeitbarkeit geschätzt. Sie finden Verwendung in verschiedenen Bereichen wie der Verpackungsindustrie, der Automobilbranche, der Elektronik sowie im Bauwesen. Aufgrund ihrer biologischen Abbaubarkeit werden sie auch vermehrt in der Herstellung von umweltfreundlichen Produkten eingesetzt.